Das Feuerzeug


Hans Christian Andersen - Das Feuerzeug

Es kam ein Soldat auf der Landstraße dahermarschiert: eins, zwei; eins, zwei! Er hatte seinen Tornister auf dem Rücken und einen Säbel an der Seite, denn er war im Krieg gewesen und wollte nun nach Hause.
Da begegnete er einer alten Hexe; sie war widerlich, ihre Unterlippe hing ihr gerade bis auf die Brust hinunter. Sie sagte: "Guten Abend, Soldat! Was hast du doch für einen schönen Säbel und großen Tornister! Du bist ein wahrer Soldat! Nun sollst du so viel Geld haben, wie du willst."
"Ich danke dir, du alte Hexe!" sagte der Soldat.
"Siehst du den großen Baum da?" sagte die Hexe und zeigte auf eine Eiche, die ihnen zur Seite stand. "Er ist inwendig ganz hohl; da musst du den Wipfel erklettern, dann findest du ein Loch, durch das du dich hinabgleiten lassen und tief in den Erdboden gelangen kannst. Ich werde dir einen Strick um den Leib binden, damit ich dich wieder heraufziehen kann, wenn du mich rufst!"
"Was soll ich denn da unten?" fragte der Soldat.
"Geld holen!" sagte die Hexe. "Wisse, wenn du auf den Boden hinunterkommst, so bist du in einer großen Halle; da ist es ganz hell, denn da brennen über hundert Lampen. Dann erblickst du drei Türen. Du kannst sie öffnen, der Schlüssel steckt daran. Gehst du in die erste Kammer hinein, so siehst du mitten auf dem Fußboden eine große Kiste. Auf ihr sitzt ein Hund; er hat ein Paar Augen, so groß wie Teetassen, doch darum brauchst du dich nicht zu kümmern! Ich gebe dir meine blaue Schürze, die kannst du auf dem Fußboden ausbreiten, geh dann rasch hin und nimm den Hund, setze ihn auf meine Schürze, öffne die Kiste und nimm soviel Geld, wie du willst; es ist lauter Kupfer. Willst du lieber Silber haben, so musst du in das nächste Zimmer hineingehen; da sitzt ein Hund, der hat ein Paar Augen, so groß wie Mühlräder; doch das soll dich nicht kümmern. Setze ihn auf meine Schürze und nimm von dem Gelde! Willst du hingegen Gold haben, so kannst du es auch bekommen, und zwar soviel, wie du tragen willst, wenn du in die dritte Kammer hineingehst. Aber der Hund, der auf dem Goldkasten sitzt, hat zwei Augen, jedes so groß wie ein Turm. Glaube mir, das ist ein ordentlicher Hund; aber daran sollst du dich nicht kehren. Setze ihn auf meine Schürze, so tut er dir nichts, und nimm aus der Kiste soviel Gold, wie du willst!"
"Das ist nicht übel!" sagte der Soldat. "Aber was soll ich dir geben, du alte Hexe, denn etwas willst du doch auch wohl haben?"
"Nein", sagte die Hexe, "nicht einen einzigen Groschen will ich haben! Für mich sollst du nur ein altes Feuerzeug nehmen, das meine Großmutter vergaß, als sie das letzte Mal da unten war!"
"Nun, so binde mir den Strick um den Leib!" sagte der Soldat.
"Hier ist er", sagte die Hexe, "und hier ist meine blaue Schürze."
Dann kletterte der Soldat auf den Baum hinauf, ließ sich in das Loch hinuntergleiten und stand nun, wie die Hexe gesagt hatte, unten in der großen Halle, wo die vielen Lampen brannten.
Nun öffnete er die erste Tür. Uh, da saß der Hund mit den Augen, so groß wie Teetassen, und glotzte ihn an.
"Du bist ein netter Kerl!" sagte der Soldat, setzte ihn auf die Schürze der Hexe und nahm soviel Kupfergeld, als seine Tasche fassen konnte, schloss dann die Kiste, setzte den Hund wieder darauf und ging in das andere Zimmer hinein. Wahrhaftig, da saß der Hund mit den Augen, so groß wie Mühlräder.
"Du solltest mich lieber nicht so ansehen", sagte der Soldat, "du könntest Augenschmerzen bekommen!" Und dann setzte er den Hund auf die Schürze der Hexe. Aber als er das viele Silbergeld in der Kiste erblickte, warf er all das Kupfergeld, was er hatte, fort und füllte die Taschen und den Tornister nur mit Silber. Nun ging er in die dritte Kammer. Das war hässlich! Der Hund darin hatte wirklich zwei Augen, so groß wie ein Turm, und die drehten sich im Kopfe, gerade wie die Flügel von Windmühlen.
"Guten Abend!" sagte der Soldat und berührte die Mütze, denn einen solchen Hund hatte er früher nie gesehen; aber als er ihn etwas genauer betrachtet hatte, dachte er: 'Nun ist es genug!' hob ihn auf den Fußboden herunter und machte die Kiste auf. Was war da für eine Menge Gold! Er konnte dafür die ganze Stadt und die Zuckerferkel der Kuchenfrauen, alle Zinnsoldaten, Peitschen und Schaukelpferde in der ganzen Welt kaufen! Ja, das war einmal Gold! Nun warf der Soldat alles Silbergeld, womit er seine Taschen und seinen Tornister gefüllt hatte, fort und nahm dafür Gold; ja, alle Taschen, der Tornister, die Mütze und die Stiefel wurden gefüllt, so dass er kaum gehen konnte; nun hatte er Geld! Den Hund setzte er auf die Kiste, schlug die Türe zu und rief dann durch den Baum hinauf:
"Zieh mich jetzt in die Höhe, du alte Hexe!"
"Hast du auch das Feuerzeug?" fragte die Hexe.
"Wahrhaftig", sagte der Soldat, "das habe ich vergessen." Und er ging und holte es. Die Hexe zog ihn hinauf, und da stand er wieder auf der Landstraße, die Taschen, Stiefel, Tornister und Mütze voll Gold.
"Was willst du mit dem Feuerzeug?" fragte der Soldat.
"Das geht dich nichts an!" sagte die alte Hexe. "Nun hast du ja Geld bekommen! Gib mir nur das Feuerzeug!"
"Ach was!" sagte der Soldat. "Willst du mir gleich sagen, was du damit willst, oder ich ziehe ganz einfach meinen Säbel aus der Scheide und schlage dir ohne zu zögern den Kopf ab!"
"Nein!" sagte die Hexe.
Da schlug der Soldat ihr den Kopf ab. Da lag sie. Aber er band all sein Geld in ihre Schürze, nahm es wie ein Bündel auf seinen Rücken, steckte das Feuerzeug ein und ging gerade nach der Stadt.
Das war eine prächtige Stadt, und in den prachtvollsten Wirtshäusern kehrte er ein, verlangte die allerbesten Zimmer und seine Lieblingsspeisen, denn nun war er ja reich, da er soviel Geld hatte.
Dem Diener, der seine Stiefel putzen sollte, kam es freilich vor, als seien es recht jämmerliche, alte Stiefel, die ein so reicher Herr besaß, aber er hatte sich noch keine neuen gekauft; am nächsten Tage bekam er anständige Stiefel und schöne Kleider. Nun war aus dem Soldaten ein vornehmer Herr geworden, und man erzählte ihm von all den Herrlichkeiten, die in der Stadt waren, und von dem König und was für eine niedliche Prinzessin seine Tochter sei.
"Wo kann man sie zu sehen bekommen?" fragte der Soldat.
"Sie ist gar nicht zu Gesicht zu bekommen!" antwortete man. "Sie wohnt in einem großen Schlosse, von vielen Mauern und Türmen umgeben. Niemand außer dem König darf bei ihr ein und aus gehen, denn es ist prophezeit, dass sie an einen ganz gemeinen Soldaten verheiratet wird, und das kann der König nicht zugeben."
'Ich möchte sie wohl sehen!' dachte der Soldat, aber dazu konnte er ja durchaus keine Erlaubnis erhalten.
Nun lebte er recht lustig, besuchte das Theater, fuhr in des Königs Garten und gab den Armen viel Geld, und das war hübsch von ihm; er wusste noch von früheren Zeiten her, wie schlimm es ist, nicht einen Groschen zu besitzen! Er war immer noch reich, hatte schöne Kleider und bekam viele Freunde, die alle sagten, er sei ein vortrefflicher Mensch, ein wahrer Edelmann, und das hatte der Soldat gern! Aber da er jeden Tag Geld ausgab und nie etwas einnahm, so blieben ihm zuletzt nicht mehr als zwei Groschen übrig. Er musste die schönen Zimmer verlassen und oben in einer ganz kleinen Kammer wohnen, dicht unter dem Dache, seine Stiefel selbst bürsten und sie mit einer Stopfnadel zusammennähen, und keiner seiner Freunde kam zu ihm, denn es waren viele Treppen hinaufzusteigen.
Es war ein ganz dunkler Abend, er konnte sich nicht einmal ein Licht kaufen, aber da fiel es ihm ein, dass ein kleines Stückchen in dem Feuerzeuge liege, das er aus dem hohlen Baume, in den die Hexe ihm hinuntergeholfen, genommen hatte. Er holte das Feuerzeug und das Lichtstückchen vor; aber gerade als er Feuer schlug, sprang die Tür auf, und der Hund, der Augen so groß wie ein paar Teetassen hatte und den er unten unter dem Baume gesehen hatte, stand vor ihm und fragte: "Was befiehlt mein Herr?"
"Was ist das?" fragte der Soldat. "Das ist ja ein lustiges Feuerzeug, wenn ich so bekommen kann, was ich haben will! Schaffe mit etwas Geld", sagte er zum Hunde, und schnell war er fort und wieder da, und hielt einen großen Beutel voll Geld in seinem Maule.
Nun wusste der Soldat, was für ein prächtiges Feuerzeug das war! Schlug er einmal, so kam der Hund, der auf der Kiste mit Kupfergeld saß, schlug er zweimal, so kam der, der das Silbergeld bewachte, und schlug er dreimal, so kam der, der das Gold hatte. Nun zog der Soldat wieder in die schönen Zimmer, erschien wieder in schönen Kleidern, und da erkannten ihn sogleich alle seine Freunde und hielten sehr viel von ihm.
Da dachte er einmal: 'Es ist doch etwas recht Sonderbares, dass man die Prinzessin nicht zu sehen bekommen kann. Sie soll sehr schön sein; aber was kann das helfen, wenn sie immer in dem großen Schlosse sitzen soll! Kann ich sie denn gar nicht zu sehen bekommen? Wo ist mein Feuerzeug? Er schlug Feuer, und da kam der Hund mit den Augen, so groß wie Teetassen.
"Es ist freilich mitten in der Nacht", sagte der Soldat, "aber ich möchte herzlich gern die Prinzessin nur einen Augenblick sehen!"
Der Hund war gleich aus der Tür, und ehe der Soldat daran dachte, sah er ihn schon mit der Prinzessin wieder. Sie saß und schlief auf dem Rücken des Hundes und war so lieblich, dass jedermann sehen konnte, dass es eine wirkliche Prinzessin war; der Soldat konnte es durchaus nicht unterlassen, sie zu küssen, denn er war ganz und gar Soldat.
Darauf lief der Hund mit der Prinzessin zurück. Doch als es Morgen wurde und der König und die Königin kamen, sagte die Prinzessin, sie habe in der vorigen Nacht einen ganz sonderbaren Traum von einem Hunde und einem Soldaten gehabt. Sie sei auf dem Hunde geritten, und der Soldat habe sie geküsst.
"Das wäre wahrlich eine schöne Geschichte!" sagte die Königin.
Nun sollte in der nächsten Nacht eine der alten Hofdamen am Bette der Prinzessin wachen, um zu sehen, ob es ein Traum sei oder was sonst.
Der Soldat hatte eine außerordentliche Sehnsucht, die Prinzessin wiederzusehen, und so kam denn der Hund in der Nacht, nahm sie und lief, was er konnte; aber die alte Hofdame lief ebenso schnell hinterher. Als sie nun sah, dass der Hund mit der Prinzessin in einem großen Hause verschwand, dachte sie: 'Nun weiß ich, wo er ist', und machte mit einem Stück Kreide ein großes Kreuz an die Tür. Dann ging sie nach Hause und legte sich nieder, und der Hund kam auch mit der Prinzessin wieder. Aber als er sah, dass ein Kreuz an der Tür, wo der Soldat wohnte, gemacht war, nahm er auch ein Stück Kreide und machte Kreuze an alle Türen in der ganzen Stadt. Das war klug getan, denn nun konnte ja die Hofdame die richtige Tür nicht finden, da Kreuze an allen waren.
Frühmorgens kamen der König und die Königin, die alte Hofdame und alle Offiziere, um zu sehen, wo die Prinzessin gewesen war.

"Da ist es!" sagte der König, als er die erste Tür mit einem Kreuze erblickte.

"Nein, dort ist es, lieber Mann!" sagte die Königin, als sie die zweite Tür mit einem Kreuze darauf gewahr wurde.

"Aber da ist eins und dort ist eins!" sagten alle; wohin sie blickten, waren Kreuze an den Türen. Da begriffen sie denn wohl, dass ihnen das Suchen nichts helfen würde.
Aber die Königin war eine äußerst kluge Frau, die mehr konnte als in einer Kutsche fahren. Sie nahm ihre große, goldene Schere, schnitt ein großes Stück Seidenzeug in Stücke und nähte einen kleinen, niedlichen Beutel; den füllte sie mit feiner Buchweizengrütze, band ihn der Prinzessin auf den Rücken, und als das getan war, schnitt sie ein kleines Loch in den Beutel, so dass die Grütze den ganzen Weg bestreuen konnte, den die Prinzessin nahm.

In der Nacht kam nun der Hund wieder, nahm die Prinzessin auf den Rücken und lief mit ihr zu dem Soldaten hin, der sie lieb hatte und gern ein Prinz hätte sein mögen, um sie zur Frau bekommen zu können.

Der Hund merkte nicht, wie die Grütze gerade vom Schlosse bis zum Fenster des Soldaten, wo er mit der Prinzessin die Mauer hinauflief, sich ausstreute. Am Morgen sahen der König und die Königin nun wohl, wo ihre Tochter gewesen war, und da nahmen sie den Soldaten und setzten ihn ins Gefängnis.

Da saß er. Hu, wie dunkel und hässlich war es da! Und dazu sagte man ihm: "Morgen wirst du gehängt werden." Das zu hören, war eben nicht ergötzlich, und sein Feuerzeug hatte er zu Hause im Gasthofe gelassen. Am Morgen konnte er durch das Eisengitter vor dem kleinen Fenster sehen, wie sich das Volk beeilte, aus der Stadt zu kommen, um ihn hängen zu sehen. Er hörte die Trommeln und sah die Soldaten marschieren. Alle Menschen liefen hinaus; unter ihnen war auch ein Schuhmacherjunge mit Schurzfell und Pantoffeln; er lief so im Galopp, dass einer seiner Pantoffeln gerade gegen die Mauer abflog, hinter der der Soldat saß und durch das Eisengitter hinaussah.

"Ei, du Schuhmacherjunge! Du brauchst nicht solche Eile zu haben", sagte der Soldat zu ihm; "es wird nichts daraus, bevor ich komme! Willst du aber hinlaufen, wo ich gewohnt habe, und mir mein Feuerzeug holen, so sollst du vier Groschen haben! Aber du musst schnell machen!" Der Schuhmacherjunge wollte gern die vier Groschen haben und lief fort nach dem Feuerzeuge, brachte es dem Soldaten und - ja, nun werden wir hören!

Außerhalb der Stadt war ein großer Galgen gemauert, ringsherum standen die Soldaten und viele tausend Menschen. Der König und die Königin saßen oben auf einem prächtigen Thron, den Richtern und dem ganzen Rat gegenüber.

Der Soldat stand schon oben auf der Leiter; aber als sie ihm den Strick um den Hals legen wollten, sagte er, dass man ja immer einem armen Sünder, bevor er seine Strafe erdulde, die Erfüllung eines unschuldigen Wunsches gewähre. Er möchte eine Pfeife Tabak rauchen, es sei ja die letzte Pfeife, die er in dieser Welt bekomme.
Das wollte der König ihm denn auch nicht abschlagen, und so nahm der Soldat sein Feuerzeug und schlug Feuer, ein-, zwei-, dreimal! Da standen alle drei Hunde, der mit den Augen, so groß wie Teetassen, der mit den Augen wie Mühlräder und der, dessen Augen so groß waren wie ein Turm.

"Helft mir, dass ich nicht gehängt werde", sagte der Soldat, und da fielen die Hunde über die Richter und den ganzen Rat her, nahmen den einen bei den Beinen und den andern bei der Nase und warfen sie viele Ellen hoch in die Luft, dass sie beim Niederfallen sich in Stücke zerschlugen.

"Ich will nicht", sagte der König, aber der größte Hund nahm sowohl ihn wie die Königin und warf sie den andern nach; da erschraken die Soldaten, und alles Volk rief: "Guter Soldat, du sollst unser König sein und die schöne Prinzessin haben!"
Dann setzten sie den Soldaten in des Königs Kutsche, und alle drei Hunde tanzten vorauf und riefen Hurra, und die Knaben pfiffen auf den Fingern, und die Soldaten präsentierten das Gewehr. Die Prinzessin kam aus dem Schlosse und wurde Königin, und das gefiel ihr wohl! Die Hochzeit währte acht Tage lang, und die Hunde saßen mit bei Tische und machten große Augen

Brüderchen und Schwesterchen

Brüderchen und Schwesterchen

Brüderchen nahm sein Schwesterchen an der Hand und sprach 'seit die Mutter todt ist, haben wir keine gute Stunde mehr; die Stiefmutter schlägt uns alle Tage, und wenn wir zu ihr kommen, stöß sie uns mit den Füßen fort. Die harten Brotkrusten, die übrig bleiben, sind unsere Speise, und dem Hündlein unter dem Tisch gehts besser: dem wirft sie doch manchmal einen guten Bissen zu. Daß Gott erbarm, wenn daß unsere Mutter wüßte! Komm, wir wollen miteinander in dir weite Welt gehen.' Sie giengen den ganzen Tag über Wiesen, Felder und Steine, und wenn es regnete, sprach das Schwesterchen 'Gott und unsere Herzen die weinen zusammen!' Abends kamen sie in einen großen Wald und waren so müde von Jammer, Hunger und dem langen Weg, daß sie sich in einen hohlen Baum setzten und einschlieft.

Am andern Morgen, als sie aufwachten, stand die Sonne schon hoch am Himmel und schien heiß in den Baum hinein. Da sprach das Brüderchen 'Schwesterchen, mich dürstet, wenn ich ein Brünnlein wüßte, ich gieng und tränk einmal; ich mein, ich hört eins rauschen.' Brüderchen stand auf, nahm Schwesterchen an der Hand, und sie wollten das Brünnlein suchen. Die böse Stiefmutter aber war eine Hexe und hatte wohl gesehen wie die beiden Kinder fortgegangen waren, war ihnen nachgeschlichen, heimlich, wie die Hexen schleichen, und hatte alle Brunnen im Walde verwünscht. Als sie nun ein Brünnlein fanden, das so glitzerig über die Steine sprang, wollte das Brüderchen daraus trinken: aber das Schwesterchen hörte wie es im Rauschen sprach 'wer aus mir trinkt, wird ein Tiger: wer aus mir trinkt, wird ein Tiger.' Da rief das Schwesterchen 'ich bitte dich, Brüderchen, trink nicht, sonst wirst du ein wildes Thier und zerreißest mich.' Das Brüderchen trank nicht, ob es gleich so großen Durst hatte, und sprach 'ich will warten bis zur nächsten Quelle.' Als sie zum zweiten Brünnlein kamen, hörte das Schwesterchen wie auch dieses sprach 'wer aus mir trinkt, wird ein Wolf: wer aus mir trinkt, wird ein Wolf.' Da rief das Schwesterchen 'Brüderchen, ich bitte dich, trink nicht, sonst wirst du ein Wolf und frissest mich.' Das Brüderchen trank nicht und sprach 'ich will warten, bis wir zur nächsten Quelle kommen, aber dann muß ich trinken, du magst sagen, was du willst: mein Durst ist gar zu groß.' Und als sie zum dritten Brünnlein kamen, hörte das Schwesterlein, wie es im Rauschen sprach 'wer aus mir trinkt, wird ein Reh: wer aus mir trinkt, wird ein Reh.' Das Schwesterchen sprach 'ach Brüderchen, ich bitte dich, trink nicht, sonst wirst du ein Reh und läufst mir fort.' Aber das Brüderchen hatte sich gleich beim Brünnlein nieder geknieet, hinab gebeugt und von dem Wasser getrunken, und wie die ersten Tropfen auf seine Lippen gekommen waren, lag es da als ein Rehkälbchen. Nun weinte das Schwesterchen über das arme verwünschte Brüderchen, und das Rehchen weinte auch und saß so traurig neben ihm. Da sprach das Mädchen endlich 'sei still, liebes Rehchen, ich will dich ja nimmermehr verlassen.' Dann band es sein goldenes Strumpfband ab und that es dem Rehchen um den Hals, und rupfte Binsen und flocht ein weiches Seil daraus. Daran band es das Thierchen und führte es weiter, und gieng immer tiefer in den Wald hinein. Und als sie lange lange gegangen waren, kamen sie endlich an ein kleines Haus, und das Mädchen schaute hinein, und weil es leer war, dachte es 'hier können wir bleiben und wohnen.' Da suchte es dem Rehchen Laub und Moos zu einem weichen Lager, und jeden Morgen gieng es aus und sammelte sich Wurzeln, Beeren und Nüsse, und für das Rehchen brachte es zartes Gras mit, das fraß es ihm aus der Hand, war vergnügt und spielte vor ihm herum. Abends wenn Schwesterchen müde war und sein Gebet gesagt hatte, legte es seinen Kopf auf den Rücken des Rehkälbchens, das war sein Kissen, darauf es sanft einschlief. Und hätte das Brüderchen nur seine menschliche Gestalt gehabt, es wäre ein herrliches Leben gewesen.
Das dauerte eine Zeitlang, daß sie so allein in der Wildnis waren. Es trug sich aber zu, daß der König des Landes eine große Jagd in dem Wald hielt. Da schallte das Hörnerblasen, Hundegebell und das lustige Geschrei der Jäger durch die Bäume, und das Rehlein hörte es und wäre gar zu gerne dabei gewesen. 'Ach,' sprach es zum Schwesterlein, 'laß mich hinaus in die Jagd, ich kanns nicht länger mehr aushalten,' und bat so lange, bis es einwilligte. 'Aber,' sprach es zu ihm, 'komm mir ja Abends wieder, vor den wilden Jägern schließ ich mein Thürlein; und damit ich dich kenne, so klopf und sprich mein Schwesterlein, laß mich herein: und wenn du nicht so sprichst, so schließ ich mein Thürlein nicht auf.' Nun sprang das Rehchen hinaus, und war ihm so wohl und war so lustig in freier Luft. Der König und seine Jäger sahen das schöne Thier und setzten ihm nach, aber sie konnten es nicht einholen, und wenn sie meinten, sie hätten es gewiß, da sprang es über das Gebüsch weg und war verschwunden. Als es dunkel ward, lief es zu dem Häuschen, klopfte und sprach 'mein Schwesterlein, laß mich herein.' Da ward ihm die kleine Thür aufgethan, es sprang hinein und ruhete sich die ganze Nacht auf seinem weichen Lager aus. Am andern Morgen gieng die Jagd von neuem an, und als das Rehlein wieder das Hüfthorn hörte und das ho, ho! der Jäger, da hatte es keine Ruhe, und sprach 'Schwesterchen, mach mir auf, ich muß hinaus.' Das Schwesterchen öffnete ihm die Thüre und sprach 'aber zu Abend mußt du wieder da sein und dein Sprüchlein sagen.' Als der König und seine Jäger das Rehlein mit dem goldenen Halsband wieder sahen, jagten sie ihm alle nach, aber es war ihnen zu schnell und behend. Das währte den ganzen Tag, endlich aber hatten es die Jäger Abends umzingelt, und einer verwundete es ein wenig am Fuß, so daß es hinken mußte und langsam fortlief. Da schlich ihm ein Jäger nach bis zu dem Häuschen und hörte wie es rief 'mein Schwesterlein, laß mich herein,' und sah daß die Thür ihm aufgethan und alsbald wieder zugeschlossen ward. Der Jäger behielt das alles wohl im Sinn, gieng zum König und erzählte ihm was er gesehen und gehört hatte. Da sprach der König 'morgen soll noch einmal gejagt werden.'

Das Schwesterchen aber erschrack gewaltig, als es sah daß sein Rehkälbchen verwundet war. Es wusch ihm das Blut ab, legte Kräuter auf und sprach 'geh auf dein Lager, lieb Rehchen, daß du wieder heil wirst.' Die Wunde aber war so gering, daß das Rehchen am Morgen nichts mehr davon spürte. Und als es die Jagdlust wieder draußen hörte, sprach es 'ich kanns nicht aushalten, ich muß dabei sein; so bald soll mich keiner kriegen.' Das Schwesterchen weinte und sprach 'nun werden sie dich tödten, und ich bin hier allein im Wald und bin verlassen von aller Welt: ich laß dich nicht hinaus.' ' So sterb ich dir hier vor Betrübnis,' antwortete das Rehchen, 'wenn ich das Hüfthorn höre, so mein ich, ich müßt aus den Schuhen springen!' Da konnte das Schwesterchen nicht anders und schloß ihm mit schwerem Herzen die Thür auf, und das Rehchen sprang gesund und fröhlich in den Wald. Als es der König erblickte, sprach er zu seinen Jägern 'nun jagt ihm nach den ganzen Tag bis in die Nacht, aber daß ihm keiner etwas zu Leide thut.' Sobald die Sonne untergegangen war, sprach der König zum Jäger 'nun komm und zeige mir das Waldhäuschen.' Und als er vor dem Thürlein war, klopfte er an und rief 'lieb Schwesterlein, laß mich herein.' Da gieng die Thür auf, und der König trat hinein, und da stand ein Mädchen, das war so schön wie er noch keins gesehen hatte. Das Mädchen erschrack als es sah daß nicht sein Rehlein sondern ein Mann herein kam, der eine goldene Krone auf dem Haupt hatte. Aber der König sah es freundlich an, reichte ihm die Hand und sprach 'willst du mit mir gehen auf mein Schloß und meine liebe Frau sein?' 'Ach ja,' antwortete das Mädchen, 'aber das Rehchen muß auch mit, das verlaß ich nicht.' Sprach der König 'es soll bei dir bleiben, so lange du lebst, und soll ihm an nichts fehlen.' Indem kam es hereingesprungen, da band es das Schwesterchen wieder an das Binsenseil, nahm es selbst in die Hand und gieng mit ihm aus dem Waldhäuschen fort.
Der König nahm das schöne Mädchen auf sein Pferd und führte es in sein Schloß, wo die Hochzeit mit großer Pracht gefeiert wurde, und war es nun die Frau Königin, und lebten sie lange Zeit vergnügt zusammen; das Rehlein ward gehegt und gepflegt und sprang in dem Schloßgarten herum. Die böse Stiefmutter aber, um derentwillen die Kinder in die Welt hineingegangen waren, die meinte nicht anders als Schwesterchen wäre von den wilden Thieren im Walde zerrissen worden und Brüderchen als ein Rehkalb von den Jägern todt geschossen. Als sie nun hörte daß sie so glücklich waren, und es ihnen so wohl gieng, da wurden Neid und Mißgunst in ihrem Herzen rege und ließen ihr keine Ruhe, und sie hatte keinen andern Gedanken, als wie sie die Beiden doch noch ins Unglück bringen könnte. Ihre rechte Tochter, die häßlich war wie die Nacht, und nur ein Auge hatte, die machte ihr Vorwürfe und sprach 'eine Königin zu werden, das Glück hätte mir gebührt.' 'Sei nur still,' sagte die Alte und sprach sie zufrieden, 'wenns Zeit ist, will ich schon bei der Hand sein.' Als nun die Zeit heran gerückt war, und die Königin ein schönes Knäblein zur Welt gebracht hatte, und der König gerade auf der Jagd war, nahm die alte Hexe die Gestalt der Kammerfrau an, trat in die Stube, wo die Königin lag und sprach zu der Kranken 'kommt, das Bad ist fertig, das wird euch wohlthun und frische Kräfte geben: geschwind, eh es kalt wird.' Ihre Tochter war auch bei der Hand, sie trugen die schwache Königin in die Badstube und legten sie in die Wanne: dann schlossen sie die Thür ab und liefen davon. In der Badstube aber hatten sie ein rechtes Höllenfeuer angemacht, daß die schöne junge Königin bald ersticken mußte.
Als das vollbracht war, nahm die Alte ihre Tochter, setzte ihr eine Haube auf, und legte sie ins Bett an der Königin Stelle. Sie gab ihr auch die Gestalt und das Ansehen der Königin, nur das verlorene Auge konnte sie ihr nicht wieder geben. Damit es aber der König nicht merkte, mußte sie sich auf die Seite legen, wo sie kein Auge hatte. Am Abend, als er heim kam und hörte daß ihm ein Söhnlein geboren war, freute er sich herzlich, und wollte ans Bett seiner lieben Frau gehen und sehen was sie machte. Da rief die Alte geschwind 'bei Leibe, laßt die Vorhänge zu, die Königin darf noch nicht ins Licht sehen und muß Ruhe haben.' Der König gieng zurück und wußte nicht daß eine falsche Königin im Bette lag.
Als es aber Mitternacht war und alles sc
hlief, da sah die Kinderfrau, die in der Kinderstube neben der Wiege saß und allein noch wachte, wie die Thüre aufgieng, und die rechte Königin herein trat. Sie nahm das Kind aus der Wiege, legte es in ihren Arm und gab ihm zu trinken. Dann schüttelte sie ihm sein Kißchen, legte es wieder hinein und deckte es mit dem Deckbettchen zu. Sie vergaß aber auch das Rehchen nicht, gieng in die Ecke, wo es lag, und streichelte ihm über den Rücken. Darauf gieng sie ganz still schweigend wieder zur Thüre hinaus, und die Kinderfrau fragte am andern Morgen die Wächter ob jemand während der Nacht ins Schloß gegangen wäre, aber sie antworteten 'nein, wir haben niemand gesehen.' So kam sie viele Nächte und sprach niemals ein Wort dabei; die Kinderfrau sah sie immer, aber sie getraute sich nicht jemand etwas davon zu sagen.
Als nun so eine Zeit verflossen war, da hub die Königin in der Nacht an zu reden und sprach
'was macht mein Kind? was macht mein Reh?
Nun komm ich noch zweimal und dann nimmermehr.'
Die Kinderfrau antwortete ihr nicht, aber als sie wieder verschwunden war, gieng sie zum König und erzählte ihm alles. Sprach der König 'Ach Gott, was ist das! ich will in der nächsten Nacht bei dem Kinde wachen.' Abends gieng er in die Kinderstube, aber um Mitternacht erschien die Königin wieder und sprach
'was macht mein Kind? was macht mein Reh?
Nun komm ich noch einmal und dann nimmermehr.'
Und pflegte dann des Kindes, wie sie gewöhnlich that, ehe sie verschwand. Der König getraute sich nicht sie anzureden, aber er wachte auch in der folgenden Nacht. Sie sprach abermals
'was macht mein Kind? was macht mein Reh? 
Nun komm ich noch diesmal und dann nimmermehr.'
Da konnte sich der König nicht zurückhalten, sprang zu ihr und sprach 'du kannst niemand anders sein, als meine liebe Frau.' Da antwortete sie 'ja, ich bin deine liebe Frau,' und hatte in dem Augenblick durch Gottes Gnade das Leben wieder erhalten, war frisch, roth und gesund. Darauf erzählte sie dem König den Frevel, den die böse Hexe und ihre Tochter an ihr verübt hatten. Der König ließ beide vor Gericht führen, und es ward ihnen das Urtheil gesprochen. Die Tochter ward in Wald geführt, wo sie die wilden Thiere zerrissen, die Hexe aber ward ins Feuer gelegt und mußte jammervoll verbrennen. Und wie sie zu Asche verbrannt war, verwandelte sich das Rehkalbchen und erhielt seine menschliche Gestalt wieder, Schwesterchen und Brüderchen aber lebten glücklich zusammen bis an ihr Ende.

Jacob Grimm 1785 - 1863 u. Wilhelm Grimm 1786 - 1859


English
The brother and sister

The brother took his sister's hand and said to her, “Since our mother died we have had no good days; our stepmother beats us every day, and if we go near her she kicks us away; we have nothing to eat but hard crusts of bread left over; the dog under the table fares better,” he gets a good piece every now and then. If our mother only knew, how she would pity us! Come, let us go together out into the wide world!” So they went, and journeyed the whole day through fields and meadows and stony places, and if it rained the sister said, “The skies and we are weeping together.” In the evening they came to a great wood, and they were so weary with hunger and their long journey, that they climbed up into a high tree and fell asleep.
The next morning, when they awoke, the sun was high in heaven, and shone brightly through the leaves. Then said the brother, “Sister, I am thirsty; if I only knew where to find a brook, that I might go and drink! I almost think that I hear one rushing.”
So the brother got down and led his sister by the hand, and they went to seek the brook. But their wicked stepmother was a witch, and had known quite well that the two children had run away, and had sneaked after them, as only witches can, and had laid a spell on all the brooks in the forest.
So when they found a little stream flowing smoothly over its pebbles, the brother was going to drink of it; but the sister heard how it said in its rushing, “He a tiger will be who drinks of me, Who drinks of me a tiger will be!”
Then the sister cried, “Pray, dear brother, do not drink, or you will become a wild beast, and will tear me in pieces."
So the brother refrained from drinking, though his thirst was great, and he said he would wait till he came to the next brook. When they came to a second brook the sister heard it say, “He a wolf will be who drinks of me, Who drinks of me a wolf will be!"
Then the sister cried, “Pray, dear brother, do not drink, or you will be turned into a wolf, and will eat me up!”
So the brother refrained from drinking, and said, “I will wait until we come to the next brook, and then I must drink, whatever you say; my thirst is so great."
And when they came to the third brook the sister heard how in its rushing it said, “Who drinks of me a fawn will be, He a fawn will be who drinks of me!”
Then the sister said, “O my brother, I pray drink not, or you will be turned into a fawn, and run away far from me."
But he had already kneeled by the side of the brook and stooped and drunk of the water, and as the first drops passed his lips he became a fawn.
And the sister wept over her poor lost brother, and the fawn wept also, and stayed sadly beside her. At last the maiden said, “Be comforted, dear fawn, indeed I will never leave you." Then she untied her golden girdle and bound it round the fawn's neck, and went and gathered rushes to make a soft cord, which she fastened to him; and then she led him on, and they went deeper into the forest. And when they had gone a long long way, they came at last to a little house, and the maiden looked inside, and as it was empty she thought, “We might as well live here." And she fetched leaves and moss to make a soft bed for the fawn, and every morning she went out and gathered roots and berries and nuts for herself, and fresh grass for the fawn, who ate out of her hand with joy, frolicking round her. At night, when the sister was tired, and had said her prayers, she laid her head on the fawn's back, which served her for a pillow, and softly fell asleep. And if only the brother could have got back his own shape again, it would have been a charming life.
So they lived a long while in the wilderness alone. Now it happened that the King of that country held a great hunt in the forest. The blowing of the horns, the barking of the dogs, and the lusty shouts of the huntsmen sounded through the wood, and the fawn heard them and was eager to be among them.
“Oh,” said he to his sister,” do let me go to the hunt; I cannot stay behind any longer,” and begged so long that at last she consented.
“But mind,” said she to him,” come back to me at night. I must lock my door against the wild hunters, so, in order that I may know you, you must knock and say, ' Little sister, let me in,' and unless I hear that I shall not unlock the door." Then the fawn sprang out, and felt glad and merry in the open air. The King and his huntsmen saw the beautiful animal, and began at once to pursue him, but they could not come within reach of him, for when they thought they were certain of him he sprang away over the bushes and disappeared. As soon as it was dark he went back to the little house, knocked at the door, and said, “Little sister, let me in." Then the door was opened to him, and he went in, and rested the whole night long on his soft bed.
The next morning the hunt began anew, and when the fawn heard the hunting-horns and the tally-ho of the huntsmen he could rest no longer, and said, “Little sister, let me out, I must go”
The sister opened the door and said, "Now, mind you must come back at night and say the same words." When the King and his hunters saw the fawn with the golden collar again, they chased him closely, but he was too nimble and swift for them. This lasted the whole day, and at last the hunters surrounded him, and one of them wounded his foot a little, so that he was obliged to limp and to go slowly. Then a hunter slipped after him to the little house, and heard how he called out,” Little sister, let me in,” and saw the door open and shut again after him directly., The hunter noticed all this carefully, went to the King, and told him all he had seen and heard. Then said the King, “To-morrow we will hunt again."
But the sister was very terrified when she saw that her fawn was wounded. She washed his foot, laid cooling leaves round it, and said,” Lie down on your bed, dear fawn, and rest, that you may be soon well.” The wound was very slight, so that the fawn felt nothing of it the next morning. And when he heard the noise of the hunting outside, he said, “I cannot stay in, I must go after them; I shall not be taken easily again!”
The sister began to weep, and said, “I know you will be killed, and I left alone here in the forest, and forsaken of everybody. I cannot let you go!”
“Then I shall die here with longing,” answered the fawn;” when I hear the sound of the horn I feel as if I should leap out of my skin."
Then the sister, seeing there was no help for it, unlocked the door with a heavy heart, and the fawn bounded away into the forest, well and merry.
When the King saw him, he said to his hunters, "Now, follow him up all day long till the night comes, and see that you do him no hurt." So as soon as the sun had gone down, the King said to the huntsmen:” Now, come and show me the little house in the wood." And when he got to the door he knocked at it, and cried, “Little sister, let me in!" Then the door opened, and the King went in, and there stood a maiden more beautiful than any he had seen before. The maiden shrieked out when she saw, instead of the fawn, a man standing there with a gold crown on his head. But the King looked kindly on her, took her by the hand, and said, “Will you go with me to my castle, and be my dear wife?”
“Oh yes,” answered the maiden, ”but the fawn must come too. I could not leave him.” And the King said, “He shall remain with you as long as you live, and shall lack nothing.” Then the fawn came bounding in, and the sister tied the cord of rushes to him, and led him by her own hand out of the little house.
The King put the beautiful maiden on his horse, and carried her to his castle, where the wedding was held with great pomp; so she became lady Queen, and they lived together happily for a long while; the fawn was well tended and cherished, and he gambolled about the castle garden. Now the wicked stepmother, whose fault it was that the children were driven out into the world, never dreamed but that the sister had been eaten up by wild beasts in the forest, and that the brother, in the likeness of a fawn, had been slain by the hunters. But when she heard that they were so happy, and that things had gone so well with them, jealousy and envy arose in her heart, and left her no peace, and her chief thought was how to bring misfortune upon them. Her own daughter, who was as ugly as sin, and had only one eye, complained to her, and said, “I never had the chance of being a Queen."
“Never mind,” said the old woman, to satisfy her;” when the time comes, I shall be at hand." After a while the Queen brought a beautiful baby-boy into the world, and that day the King was out hunting. The old witch took the shape of the bedchamber woman, and went into the room where the Queen lay, and said to her, “Come, the bath is ready; it will give you refreshment and new strength. Quick, or it will be cold." Her daughter was within call, so they carried the sick Queen into the bath-room, and left her there. And in the bath-room they had made a great fire, so as to suffocate the beautiful young Queen.
When that was managed, the old woman took her daughter, put a cap on her, and laid her in the bed in the Queen's place, gave her also the Queen's form and countenance, only she could not restore the lost eye. So, in order that the King might not remark it, she had to lie on the side where there was no eye. In the evening, when the King came home and heard that a little son was born to him, he rejoiced with all his heart, and was going at once to his dear wife's bedside to see how she did. Then the old woman cried hastily, “For your life, do not draw back the curtains, to let in the light upon her; she must be kept quiet.” So the King went away, and never knew that a false Queen was lying in the bed.
Now, when it was midnight, and every one was asleep, the nurse, who was sitting by the cradle in the nursery and watching there alone, saw the door open, and the true Queen come in. She took the child out of the cradle, laid it in her bosom, and fed it. Then she shook out its little pillow, put the child back again, and covered it with the coverlet. She did not forget the fawn either: she went to him where he lay in the corner, and stroked his back tenderly. Then she went in perfect silence out at the door, and the nurse next morning asked the watchmen if any one had entered the castle during the night, but they said they had seen no one.
And the Queen came many nights, and never said a word; the nurse saw her always, but she did not dare speak of it to any one.
After some time had gone by in this manner, the Queen seemed to find voice, and said one night,
“My child my fawn twice more I come to see,
Twice more I come, and then the end must be."
The nurse said nothing, but as soon as the Queen had disappeared she went to the King and told him all. The King said, “Ah, heaven! what do I hear! I will myself watch by the child to-morrow night." So at evening he went into the nursery, and at midnight the Queen appeared, and said,
“My child my fawn once more I come to see,
Once more I come, and then the end must be."
And she tended the child, as she was accustomed to do, before she vanished. The King dared not speak to her, but he watched again the following night, and heard her say,
“My child my fawn this once I come to see,
This once I come, and now the end must be."
Then the King could contain himself no longer, but rushed towards her, saying, “You are no other than my dear wife!”
Then she answered, “Yes, I am your dear wife,” and in that moment, by the grace of heaven, her life returned to her, and she was once more well and strong. Then she told the King the snare that the wicked witch and her daughter had laid for her.
The King had them both brought to judgment, and sentence was passed upon them. The daughter was sent away into the wood, where she was devoured by the wild beasts, and the witch was burned, and ended miserably. And as soon as her body was in ashes the spell was removed from the fawn, and he took human shape again; and then the sister and brother lived happily together until the end.

ein Vater

Es war einmal ein Vater, der zwei Söhne hatte. Je älter und gebrechlicher er wurde, desto mehr dachte er über sein Leben nach. Und manchmal kamen ihm Zweifel, ob er seinen Söhnen wohl das Wichtigste für ihr Leben weitergegeben hatte.

 Weil ihm diese Frage nicht losließ, beschloss der Vater seine Söhne mit einem besonderen Auftrag auf eine Reise zu schicken. Er ließ sie zu sich kommen und sagte: "Ich bin alt und gebrechlich geworden. Meine Spuren und Zeichen werden bald verblassen. Nun möchte ich, dass Ihr in die Welt hinaus geht und dort Eure ganz persönlichen Spuren und Zeichen hinterlasst." Die Söhne taten, wie ihnen geheißen und zogen hinaus in die Welt. Der Ältere begann sogleich eifrig damit, Grasbüschel zusammenzubinden, Zeichen in Bäume zu schnitzen, Äste zu knicken und Löcher zu graben, um seinen Weg zu kennzeichnen. 

Der jüngere Sohn jedoch sprach mit den Leuten, denen er begegnete, er ging in die Dörfer und feierte, tanzte und spielte mit den Bewohnern. Da wurde der ältere Sohn zornig und dachte bei sich: "Ich arbeite die ganze Zeit und hinterlasse meine Zeichen, mein Bruder aber tut nichts." Nach einiger Zeit kehrten sie zum Vater zurück. Der nahm dann gemeinsam mit seinen Söhnen seine letzte und beschwerliche Reise auf sich, um ihre Zeichen zu sehen. Sie kamen zu den gebundenen Grasbüscheln.


 Der Wind hatte sie verweht und sie waren kaum noch zu erkennen. Die gekennzeichneten Bäume waren gefällt worden und die Löcher, die der ältere der beiden Söhne gegraben hatte, waren fast alle bereits wieder zugeschüttet. Aber wo immer sie auf ihrer Reise hinkamen, liefen Kinder und Erwachsene auf den jüngeren Sohn zu und freuten sich, dass sie ihn wiedersahen und luden ihn zum Essen und zum Feiern ein. Am Ende der Reise sagte der Vater zu seinen Söhnen: "Ihr habt beide versucht, meinen Auftrag, Zeichen zu setzen und Spuren zu hinterlassen, zu erfüllen. Du, mein älterer, hast viel geleistet und gearbeitet, aber deine Zeichen sind verblichen. Du, mein jüngerer, hast Zeichen und Spuren in den Herzen der Menschen hinterlassen. Diese bleiben und leben weiter."

Ciri-Ciri Lelaki Dayus Menurut Islam


1) Membiarkan kecantikan aurat, bentuk tubuh isterinya dinikmati oleh lelaki lain sepanjang waktu pejabat (jika bekerja) atau di luar rumah.

2) Membiarkan isterinya balik lewat dari kerja yang tidak diketahui bersama dengan lelaki apa dan siapa, serta apa yang dibuatnya di pejabat dan siapa yang menghantar.

3) Membiarkan aurat isterinya dan anak perempuannya dewasanya terlihat (terselak kain) semasa menaiki motor atau apa jua kenderaan sepanjang yang menyebabkan aurat terlihat.

4) Membiarkan anak perempuannya ber’dating’ dengan tunangnya atau teman lelaki bukan mahramnya.

5) Membiarkan anak perempuan berdua-duaan dengan pasangannya di rumah kononnya ibu bapa ‘spoting’ yang memahami.

6) Menyuruh, mengarahkan dan berbangga dengan anak perempuan dan isteri memakai pakaian yang seksi di luar rumah.

7) Membiarkan anak perempuannya memasuki akademi fantasia, mentor, gang starz dan lain-lain yang sepertinya sehingga mempamerkan kecantikan kepada jutaan manusia bukan mahram.

8) Membiarkan isterinya atau anaknya menjadi pelakon dan berpelukan dengan lelaki lain, kononnya atas dasar seni dan lakonan semata-mata. Adakah semasa berlakon nafsu seorang lelaki di hilangkan?. Tidak sekali-sekali.

9) Membiarkan isteri kerja dan keluar rumah tanpa menutup aurat dengan sempurna.

10) Membiarkan isteri disentuh anggota tubuhnya oleh lelaki lain tanpa sebab yang diiktoraf oleh Islam seperti menyelematkannya dari lemas dan yang sepertinya.

11) Membiarkan isterinya bersalin dengan dibidani oleh doktor lelaki tanpa terdesak dan keperluan yang tiada pilihan.

12) Membawa isteri dan anak perempuan untuk dirawati oleh doktor lelaki sedangkan wujudnya klinik dan hospital yang mempunyai doktor wanita.

13) Membiarkan isteri pergi kerja menumpang dengan teman lelaki sepejabat tanpa sebarang cemburu.

14) Membiarkan isteri kerap berdua-duan dengan pemandu kereta lelaki tanpa sebarang pemerhatian.

Terlalu banyak lagi jika ingin saya coretkan di sini. Kedayusan ini hanya akan sabit kepada lelaki jika semua maksiat yang dilakukan oleh isteri atau anaknya secara terbuka dan diketahui olehnya, adapun jika berlaku secara sulit, suami tidaklah bertanggungjawab dan tidak sabit ‘dayus’ kepad dirinya.

Mungkin kita akan berkata dalam hati :-

” Jika demikian, ramainya lelaki dayus di kelilingku”

Lebih penting adalah kita melihat, adakah kita sendiri tergolong dalam salah satu yang disebut tadi.

Awas wahai lelaki beriman..jangan kita termasuk dalam golongan yang berdosa besar ini.

Wahai para isteri dan anak-anak perempuan, jika anda sayangkan suami dan bapa anda, janganlah anda memasukkan mereka dalam kategori DAYUS yang tiada ruang untuk ke syurga Allah SWT.

Sayangilah dirimu dan keluargamu. Jagalah dirimu dan keluargamu dari api neraka.

Akhirnya, wahai para suami dan ayah, pertahankan agama isteri dan keluargamu walau terpaksa bermatian kerananya.

Nabi SAW bersabda :

من قتل دون أهله فهو شهيد

Ertinya : “Barangsiapa yang mati dibunuh kerana mempertahankan ahli keluarganya, maka ia adalah mati syahid” ( Riwayat Ahmad , Sohih menurut Syeikh Syuaib Arnout).

PESANAN BUAT PARA SUAMI



1. Selalu menghargai usaha dan penat-lelah isteri,
terutama isteri yang bekerja dan sama-sama terpaksa menanggung hutang suami.

2. Bila isteri bercakap, pandanglah mukanya dan buka telinga luas-luas.
Biar apa yang dikatakannya masuk telinga kanan dan tersumbat di telinga kiri.
Sambil tu otak suami kenalah memproses informasi yang diterima daripada isteri dengan bijak serta prihatin.

3. Jangan sekali-kali membandingkan masakan isteri atau cara isteri menghias rumah dengan ibu anda kecuali masakan/cara menghias isteri anda lebih baik dan canggih dari emak anda..

4. Jangan demand sex sekiranya isteri tak ada mood atau letih.
Agama suruh kahwin bukan semata-mata untuk penuhi nafsu syahwat saja.

5. Kalau pasangan dah ada anak, sama-samalah menjaga anak.
Benih dari awak juga..
Ada suami, isteri sedang makan disuruh cebok kencing dan berak anak sedangkan suami duduk tersandar kekenyangan macam maharaja.

6. Jangan sekali-kali duduk tersandar depan TV atau relax-relax sedangkan isteri bila balik dari kerja,
buka saja kasut terus masuk dapur, memasak, mengemas, membasuh, kejar anak dsbnya.
Berbulu mata dan sayu hati isteri bila kami tak cukup tangan nak menguruskan rumahtangga sedangkan suami lepas tangan.

7. Sekiranya suami makan dahulu, tinggalkan sedikit lauk utk isteri.
Jangan bedal semua sampai turn isteri yang tinggal cuma ekor ikan sekerat, janggut sotong dan ekor taugeh.

8. Kalau nak ajak member bertandang ke rumah, beritahu isteri dulu, kalau boleh sehari-dua in advance.
Jadi bolehlah dia memasak yang best-best dan mengemas rumah cantik-cantik.
Bayangkan perasaan isteri kalau tetamu datang terpacak sedangkan kain-baju masih berlonggok belum sempat dilipat, permainan anak masih berselerak dan isteri cuma masak mi maggi saja.

9. Jangan sekali-kali menyakat isteri tentang saiz badannya yang semakin sihat atau semakin melidi.
Tengok body sendiri dalam cermin dulu.

10. Jangan kentut depan isteri.
Masa bercinta dulu kenapa boleh control kentut?

11. Hormatilah ibu-bapa dan kaum keluarga isteri walaupun anda cuma main wayang,
bodek mereka masa nak mengurat isteri anda dulu.
Jangan sekali mencaci mereka walaupun secara bergurau.

12. Jangan kedekut dengan isteri serta keperluan rumahtangga.

13. Jagalah maruah anda sebagai suami dan lelaki.
Selagi boleh, jangan bebankan isteri dengan masaalah kewangan anda.
Selalunya perempuan ni, semakin suami “degil” tak nak minta pertolongan, selagi itulah dia rela nak tolong.

14. Jangan bersepah dan bersikap pengotor.
Dah buka baju, letakkan dalam bakul baju kotor,
dah guna cungkil gigi, buanglah dalam bakul sampah,
bila dah guna ubat gigi bubuh balik penutupnya,
dah ambil sesuatu barang simpan balik ditempat asal,
dah berak flush.
Susah sangat ke nak buat macam tu?
Semua nak kena ajar ke?

15. Rajin-rajinlah bertanya isteri kalau dia perlukan bantuan anda dengan kerja rumah/menjaga anak.
Tapi jangan tanya dua tahun sekali.
Jangan tunjuk rajin bila ada tetamu di rumah saja.

16. Hormatilah isteri anda sebagaimana anda mahu dihormati.
Isteri pun manusia.
Allah berikan banyak keistimewaan kepada para isteri tapi diputar-belitkan tafsirannya oleh orang lelaki untuk kepentingan diri sendiri.

17.. Jangan main kayu tiga dengan perempuan lain.
Main lain lagi tak boleh.
Kalau isteri awak yang buat,
tentu awak tak boleh tolerate,
jadi mengapa isteri awak kena tolerate kalau awak buat?

18. Kalau tak menyukai sikap atau perbuatan isteri,
tegurlah secara baik,
jangan asyik nak menengking aja.
Kalau awak sakit nak mati nanti,
siapa yang kena jaga awak?
Bai jual roti?
Apek jual sayur?
Jiran sebelah rumah awak?

19. Kalau isteri nampak tak sihat,
cepat-cepatlah bawa jumpa doktor.
Tunjuklah anda mengambil berat tentang dirinya.

20. Berbincanglah dengan isteri sebelum sesuatu keputusan dibuat. Walaupun suami megah ada kuasa veto,
tak jadi bapok kalau pendapat isteri diambil kira.
Pokok pangkalnya ialah timbangrasa dan saling menghargai. Cubalah ketepikan ego yang keterlaluan.
Bukannya laku bila dah mati nanti.

21. Dalami agama dan bimbinglah anak isteri dengan ikhlas seperti yang dituntut agama.
Ingat, kalau seorang suami masuk syurga,
besar kemungkinan isteri pun masuk syurga.
Kalau suami masuk neraka belum tentu isteri juga masuk neraka. Kalau isteri masuk neraka,
besar kemungkinan suami juga masuk NERAKA tapi kalau isteri masuk syurga belum tentu suami pun masuk syurga.
Ini bukan rekaan saya tapi saya dengar dari seorang ustaz.

22. Berusahalah dengan ikhlas untuk mempertahankan keharmonian rumahtangga.
Jangan buat apa yang isteri tak suka.
Percayalah, kalau suami buat baik sekali dengan isteri,
isteri balas sepuluh kali

23. Jangan buat donno kalau isteri merajuk atau berkecil hati. Kalau perlu minta maaf, minta maaf, kalau perlu dipujuk, pujuk. Hati orang pompuan ni sensitif.
Kalau kami rasa suami tak ambil kisah,
perasaan bagai dihiris-hiris.
Perkara yang dipandang remeh oleh suami boleh menjadi kanser kepada isteri.
Kepada para suami khususnya dan kaum lelaki amnya,
janganlah dianggap masalah hati dan perasaan orang perempuan ni enteng sahaja.






CARA MENGEMBALIKAN KHILAFIAH ISLAM



(1) Mula-mula sekali kita mahu diwujudkan individu muslim; iaitu individu muslim  dalam pemikirannya, muslim dalam aqidahnya, muslim dalam segala tingkah laku serta perasaannya. Muslim dalam segala tindak-tanduknya. Ini dinamakan pembentukan keperibadian kita.

(2) Selepas itu kita mahu diwujudkan rumahtangga muslim, iaitu rumahtangga yang bersifat muslim dalam fikirannya, muslim dalam aqidahnya, muslim dalam segala tingkah laku serta perasaannya, muslim dalam segala amalan serta tindak tanduk. Bagi mencapai matlamat ini kita memelihara wanita sama seperti mana kita memelihara angkatan pemuda. Ini dinamakan pembetukan keluarga kita.

(3) Selepas itu kita mahu diwujudkan umat Islamiyah, iaitu umat bersifat muslim dalam semua sudut yang tersebut tadi. Bagi mencapai maksud ini kita bekerja supaya seruan dakwah kita sampai ke setiap buah rumah. Kita berusaha supaya suara kita kedengaran hingga ke setiap tempat, supaya fikrah kita ini berpeluang meresap masuk keseluruh dusun dan desa, pekan dan bandar, kota dan negeri. Dalam hal ini kita tidak boleh kedekut tenaga seperti mana kita tidak akan membiarkan mana-mana  wasilah yang mampu kita lakukan.


(4) Selepas itu kita mahu diwujudkan kerajaan Islam. Kerajaan yang memimpin umat ini menuju ke masjid, yang boleh mendorongkan orang ramai ke arah petunjuk Islam seperti mana didorongkan para sahabat Rasulullah s.a.w dahulu seperti Abu Bakar dan Umar. Untuk mencapai maksud ini kita tidak boleh menerima sebarang pemerintahan kerajaan yang tidak bertapak di atas asas  Islam dan tidak mengambil ajaran dari sumbernya(Al-Quran dan As-Sunnah). Kita tidak dapat mengakui parti-parti sekular yang ada sekarang. Kita tidak dapat menerima segala bentuk dan corak yang sudah usang yang dipaksakan kepada kita oleh orang kafir dan musuh-musuh Islam supaya kita berhukum dengan undang-undang mereka. Akan tetapi sebaliknya kita akan terus bertindak untuk menghidupkan semua sistem pemerintahan Islam dalam semua bidangnya sehinggalah terbentuknya kerajaan Islam di atas asas sistem fikrah kita ini.

(5) Selepas itu kita mahu mencantumkan semula setiap bahagian tanahair Islam kita, tanahair yang telah dipecah belahkan oleh politik barat dan yang dihapuskan perpaduannya oleh sikap tamak-tamak dan haloba negeri-negeri Eropah. Bagi mencapai tujuan ini kita tidak dapat menyetujui segala pembahagian sempadan dan negara yang dilakukan dengan tujuan politik seperti yang ada sekarang. Kita juga tidak menerima segala perjanjian antarabangsa yang menyebabkan tanahair umat Islam dipecah-belahkan menjadi negeri-negeri kecil yang lemah dan dikotak katikkan supaya mudah ditelan oleh para perampas. Kita juga tidak akan berdiam membisu terhadap perbuatan menceroboh kebebasan umat-umat yang lemah ini dan segala bentuk cengkaman ke atas mereka. Mesir, Syria, Iraq, Saudi, Yaman, Libya, Tunisia, Algeria, Morocco, Malaysia dan setiap jengkal bumi yang di dalamnya terdapat insan muslim yang mengucapkan Lailaha illa Allah, semuanya itu adalah merupakan tanahair Islam yang terbesar. Kita terus menerus berusaha demi untuk memerdekakannya dan menyelamatkan serta melepaskannya dari cengkaman luar dan akhirnya mencantumkannya semula segala bahagiannya yang bercerai-berai itu.

Jika sekiranya seseorang Jerman itu meletakkan dirinya sebagai pembela kepada sesiapa sahaja orang yang berketurunan darah Jerman, maka aqidah Islam pula mewajibkan setiap orang muslim sebagai pembela kepada setiap insan yang meresap masuk ke dalam dirinya ajaran kitab Qur’an. Menurut istilah Islam, faktor-faktor keturunan darah-daging tidak boleh dianggap lebih kuat hubungannya dari faktor iman kepada Allah. Dalam persoalan ini aqidah Islam itu yang merupakan segala sesuatu kerana iman itulah yang membezakan di antara kasih sayang dengan kebencian.

(6) Selepas ini kita mahu pula panji-panji Allah itu kembali berkibaran di angkasa segala pelusuk dunia yang pada suatu masa dulu pernah menikmati kebahagiaan hidup di bawah fikrah Islam, iaitu negeri-negeri yang pernah berkumandang suara azan dengan ucapan takbir dan tahlil membesarkan Allah. Kemudian malangnya negeri-negeri tersebut menjadi malap cahayanya lalu jatuh semula ke tangan kafir setelah beriman. Sepanyol, Sicily, negeri-negeri Balkan(Bosnia, Croatia, Serbia dll) dan Itali Selatan semuanya itu adalah negeri-negeri kepunyaan umat Islam yang mesti kembali semula kepangkuan Islam. Laut Mediterranean dan Laut Merah sebagai dua tasik kepunyaan umat Islam mestilah dikembalikan seperti sediakala.

Jika sekiranya Mussolini (Diktator Italy semasa perang dunia kedua) berpendapat bahawa beliau berhak mengambil empayar Rom yang telah diwujudkan di atas asas kehalobaan dan hawa nafsu, maka kita pula berpendapat bahawa kita adalah berhak mengembalikan keagungan empayar Islam yang telah diwujudkan di atas asas keadilan dan keinsafan dengan tujuan menyebarkan cahaya serta petunjuk bagi seluruh umat manusia.

(7) Selepas itu, di samping perkara-perkara yang dicita-citakan tadi, kita mahumencanangkan seruan dakwah kita kepada seluruh dunia dan kita mahu menyampaikannya kepada sekalian umat manusia sehingga meresap keseluruh pelusuk bumi dan sehingga tunduklah setiap makhluk yang angkuh itu kepada seruan tersebut, agar tidak lagi berlaku fitnah dan kembalilah ugama itu semuanya kepada Allah. Pada ketika itu bergembiralah orang-orang mukmin dengan pertolongan Allah. Allah pasti menolong sesiapa yang di kehendakinya kerana Dia adalah Maha Gagah lagi Maha Penyayang.

Perlu di sebut bahawa setiap tahap program induk tadi telah lengkap mempunyai perencanaannya, pecahan serta wasilah-wasilah yang boleh digunakan. Tetapi di sini kita memadai dengan serba ringkas tanpa membicarakannya dengan panjang dan perincian. Allah jualah tempat kita memohon pertolongan dan memadailah Dia sebagai tumpuan kita dan sebaik-baik pengawal.
Biarlah orang-orang yang culas serta pengecut itu berkata kononnya dakwah kita ini “hanya suatu angan-angan yang begitu jauh dan suatu dongengan yang menawan hati manusia.

Sebenarnya itulah yang dikatakan kedayusan yang kita tidak pernah kita kenali dan tidak juga diajar oleh Islam. Itulah dia yang dikatakan al-wahn atau sifat pengecut yang dilemparkan ke dalam hati umat kita ini lalu mendedahkannya kepada musuh-musuh, dan itulah yang dikatakan kemusnahan hati sanubari serta kekosongannya dari iman dan inilah yang merupakan sebab  kejatuhan umat Islam.

Namun demikian, kita tetap mengistiharkan dengan jelas serta terus terang bahawasesiapa orang muslim yang tidak percaya kepada program induk dakwah kita ini dan tidak bekerja untuk menjayakannya maka mereka tidak langsung mempunyai saham kepada Islam. Eloklah ia mencari fikrah lain untuk dipercayai dan bekerjalah dengan ideologi tersebut.



KEAJAIBAN SEL DAN AIR


Di dalam surah Al-Anbiya’ ayat 30 terdapat kandungan sebutannya; “….dari air Kami jadikan segala sesuatu yang hidup….” Kenyataan ini adalah suatu fakta kebenaran tentang sesuatu bahan kandungan kepada semua benda hidup. Umumnya kita semua ketahui daripada pembelajaran sains Biologi bahawa sel adalah satu unit kehidupan yang paling mudah, kecil dan sangat komplek. Sesungguhnya tubuh adalah suatu benda yang hidup dan terdiri daripada satu unit sel sahaja seperti ameba, dan berjuta-juta sel di dalam tubuh manusia itu sendiri. Apa yang saya maksudkannya disini adalah setiap sel itu sendiri terdiri daripada 90% yang mana kandungannya adalah air. Tanpa air sel pasti tidak akan wujud, begitulah pada semua kehidupan di alam maya ini.

Air adalah juga sebagai cecair pelarut dan juga sebagai cecair yang boleh membentuk colloid. Bahan-bahan biokimia yang ada dalam air, sel akan bertindak balas melalui molekul-molekul air yang akan membentuk pelbagai bahan seperti protein, lemak, asid nukliek dan sebagainya. Perlu diingat bahawa molekul-molekul air lah yang memainkan peranan di dalam apa pun bentuk kepada sebarang proses kehidupan yang sangat komlplek. Oleh kerana fakta asas inilah segala sesuatu yang hidup, sangat perlu kepada air yang terdiri dari unsur ‘hidrogen dan oksigen’, dengan kejadian Maha Pencipta yang sangat-sangat sempurna dan telah menjadikan makhluk air dengan hidayah serta sifat-sifat khasnya, maka air adalah punya segala kehidupan. Memang sangat tepat lagi benar apa yang disebutkan di dalam Al-Quran bahawa Allah menjadikan segala yang hidup berasalnya dari air. Sesungguhnya bukan zat air itu sendiri yang menyokong benda hidup, akan tetapi sifat-sifat air itulah yang melarutkan banyak molekul kompleks yang menjadikan ianya berinteraksi, bersepadu dengan mudah dan cepat dan menyebabkan segala benda hidup membiak dan bercambah.

Peringatan: Berhati-hatilah apabila anda berada di ruangan, persekitaran ataupun dihadapan air, sifat-sifat air sangat cekap, pantas merakam (memerangkap) apa yang anda berkata-kata maupun hanya terlintas di dalam hati (tidak mengeluarkan suara), segalanya mudah terakam kerana juzuk dan molekul air yang bersifat dwi pola sangat komlplek atom nya bagi menyerap bunyi atau gema yang berfrekuensi tinggi maupun rendah. Inilah rahsia pembacaan ayat-ayat suci Al-Quran seperti bacaan Yassin maupun apa sahaja ungkapan.

RESEPTOR KULIT ( DERIA MATA KETIGA )

Konsep sains fizik serta kaedah unik di dalam memerangkap berbagai rupa bentuk getaran, gelombang dan frekuensi serta keupayaan atom di persekitaran tubuh dan secara langsung mengubahnya untuk menerbitkan penghantar elektron secara elektro-kimia di dalam sel tubuh melalui kulit sebagai gentian saraf motor ke sistem saraf autonomik di bahagian simpatetik ke Hipotalamus.

Kaedah sapuan air ke bahagian wajah dan anggota tubuh melalui kulit di dalam rahsia berwuduk dan juga mandi yang kerap adalah suatu teknologi penyaluran tenaga cahaya, warna dan bunyi ( niat / vow ) yang bergabung secara sempurna dalam bentuk isyarat-isyarat elektrik diproses oleh otak untuk menghasilkan penyusunan tenaga asal tubuh yang sering bercelaru atau terganggu.

Wap-wap air dipersekitaran sebagai aura diri anda akan diimbangi dan menjadi cantik. Ini juga bertepatan dengan konsep basah kering secara berulang-ulang dalam menghasilkan tenaga amplitud, resonan, keharmonian serta keheningan tenaga dalaman dan juga luaran. Inilah rahsia kehebatan manusia yang kerap mengambil wuduk ( Tubuh sentiasa basah ).


by DrJaffry Hassan on Saturday, December 24, 2011 at 3:20am

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